Montag, 17. März 2014

vergessene Masturbation

Zwei Stunden lang nach passenden Batterien für den Vibrator gesucht- vergeblich. Leg mich müdegenervt aufs Bett, und noch bevor mein Kopf auf dem Kissen landet, saugt mich der Schlaf in sein süsses Reich und nimmt auch meinen letzten Gedanken mit sich: Da war doch noch was... irgendwas wollt ich doch noch machen... eigentlich---zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz

Donnerstag, 27. Februar 2014

frauenfreundliche Kriegsführung

Aus einer zynischen Perspektive heraus betrachtet ist das kriegerische Vernichten eines Dorfes in Pusemuckelstan, das mittels Joystick über eine ferngesteuerte Drohne erledigt wird, durchaus frauenfreundlich: Immerhin bleibt den weiblichen Dorfbewohnern damit dieses gängige Kriegserlebnis erspart, kurz vor dem Ableben noch von einer Horde barbarischer Soldaten auf Crystal-Meth vergewaltigt zu werden. Und die Teilzeit-Soldatin, die die Drohne fernsteuert, wird vom hautnahen Erleben dieses Gemetzels verschont- damit entfallen auch unschöne Blutflecken auf dem Kampfanzug und eine kriegsbedingte, posttraumatische Belastungsstörung. Sie kann nach erledigter Feindvernichtung einfach den Joystick aus der Hand legen und erstmal Mittagessen gehen, in der Kasernenkantine. Ah nee- 'Kaserne' heisst jetzt glaub ich 'Bundeswehr-Adventure-Camp'. Take the challenge!

Dienstag, 11. Februar 2014

wir beide zwei

diese Alltage
Kämpfe und Krämpfe
durch die wir stolpern
und
holpern und
fallen
Blut Bandagen und immer schön weiter
weiter durch diese Tage

du und ich und wir
boykottieren
jedes freizeitliche Pflichtprogramm
wir sehen nicht fern aber
sehen uns an
liegen wortlos umarmt

diese späten Abende
die Wunden sind geleckt
die Kopfkissen locken mit Nachthupferln:
mit Küssen so warm wie frisch gebacken
so süss und lecker und echt
ohne Zuckerzusatz und Glutamat

diese Halbschlaf-Augenblicke
mit schweren Lidern
schlüpfen wir unter die Sternhimmeldecke
und fallen weich in tiefe Nächte

da treffen wir uns träumend
in einer heiterblauen Sonntagswelt
blumiges Bunt auf saftigen Wiesen
das Flussbett voll mit Milch und Honig
schussfreie Zone ganz ohne
Weckergeklingel

den Hahnenschrei
überlachen wir einfach
und erklären den heutigen Montag
feierlich zum Tag
an dem wir auf die Restwelt scheissen

diese Augenblicke
du
und ich

wir beide zwei

Sonntag, 2. Februar 2014

Worte aus guter Sonntagslaune

Sonntag + Freundin Sonne lichtet mir den Raum,
berauscht mich grün mit Frühlingslust + zieht mir
ohne Lippenstift die Mundwinkel nach oben

[just tweeted]

Donnerstag, 16. Januar 2014

ach alter Engel

* Digitale Poesie * in Erinnerung an den Künstler Klaus Marquas

Frauen Engel Grazien- geile!
Meister komm zu Himmel: schwange Venus Rebellion-
ach alter Engel trotze! der Infuskrieger ist grüllamor
ist grüllamor! der Kopf die Lust ein KussRebell
Selbstentwurf ach Engel trotze!
schrei drei Samarder schrei schrei schrei:
Neander! Neander! Neander!

der lachende Sturz, das Tal, Geworfenheit
ach alter Engel, trotze! schrei uns die grüllamor Erkennsamkeit
der der die die das Fleisch Riss raus
Kuss fällt Feuer der der die die das
Auge zu freundlicher Nachtkrieger
Auge will auf Liegende, deine geile daspfung, Denker!
Inspira schreit Ewigkeit in Lustverkleidung
Tänzerin baut MutterTurm Erde Himmel Sturz
das das die die der Tod in freundlicher Stille
ach komm zu Himmel! Meister, Denker, Trüffelsucher-
schrei drei drei drei und schrei Granaten
geiler Engel bombardiert Gottes Fabrik
Venus ertrinkt in KussMunition
Himmel Erde Abendrot
alter Schönling Fleisch Riss raus und alle Lust will
urielle Rebellion



***
erläuternder Hinweis zur Textentstehung:

Dieser Text, der sich der Kategorie "digitale Literatur" zuordnen lässt, ist dem kürzlichen verstorbenen Künstler Klaus Marquas gewidmet; Grundlage bildet eine willkürlich aneinandergereihte Auswahl von Titeln seiner Werke. Der so entstandene 'Text' wird mittels zufallsmässiger Algorithmen permutiert, das heisst: Er wird als Input in spezielle Computerprogramme eingegeben und durch diese nach bestimmten Bearbeitungsmustern zerlegt, zerhackt, neu angeordnet. Diese Programme arbeiten angelehnt an Verfahren zur Textherstellung aus verschiedenen literarischen Strömungen der letzten Jahrhunderte: vom Surrealismus und Dadaismus über die Cut-Up-Techniken der Beat-Generation bis hin zu aktuellen freien Textpermutationen des Netzkünstlers Florian Cramer. Der elektronisch erzeugte neue Text dient wiederum als Grundlage für eine weitere Permutation. Mone Hartman arbeitet hierbei frei von Vorgaben und Regeln für Auswahl, Reihenfolge und Häufigkeit der Textveränderungen; ohne festes Konzept wird ein Text so lange transformiert, bis er der Autorin gefällt. Letzter Bearbeitungsschritt ist der manuelle Feinschliff, der ebenfalls spontan und willkürlich geschieht, das heisst auch: Spontan, Schnell, unreflektiert- ähnlich der Methode "écriture automatique", die Klaus Marquas in abgewandelter Form beim Schaffen seiner Werke bevorzugt angewandt hat.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Revolutionsgeburt auf dem Provinzklo

Üblicherweise beginnt Paula den Tag
mit einer Tasse Kaffee,
danach geht sie kacken.
Heute macht sie es mal anders:
Geht erst aufs Klo,
danach trinkt sie statt Kaffee
einen Rumkakao und denkt sich grinsend:
die Veränderung der Verhältnisse
fängt immer im Kleinen an.
Um für das Grosse gerüstet zu sein,
geht sie in den Keller
und putzt ihr AK-47.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Engel im Schnee

Engel-im-Schnee

gestern in der Nacht hatte es dem Winter gefallen
die Stadt verschwenderisch zu puderzuckern
jetzt locken mich die frühen Strassen
mit ihrer schönen Lüge von Unschuld

der Dreck ist erstmal weg
Müll und Scheisse im Flockenversteck
auch der Krach ist erstmal weg
auf dem kalaschnikowschen Lauf der Welt
steckt ein Schalldämpfer aus Zuckerwatte

unter meinen Schuhen knirscht ruhig der Schnee
als ich im Park so meine Runden stapfe
in kleinen Fetzen weht mir weich und leise
das Lachen und Jauchzen einiger Kinder
durchs Haar
die stürzen sich ein Stückchen weiter
auf ihren Schlitten von einem Hügel
runter ins Vergnügen
und werfen sich zwischendurch gegenseitig
weisskalte Bälle an ihre Mützenköpfe
zielen mit ihren Schneekugeln auch auf Bäume
und auf diese Parkbank dort
mit der eingeschneiten Skulptur
treffsicher sind sie, sie treffen und treffen
bis unerwartet die Skulptur für Aufregung sorgt
als sie langsam zu kippen beginnt
und sich als ein Mensch entpuppt
dem das Kornblut in den Adern gefroren war

gestern in der Nacht hatte es dem Winter gefallen
eine Hoffnung aufs ewige Eis zu legen

der Rettungswagen fährt mit dem Toten
langsam und ohne Blaulicht aus dem Park
und während über mir eine Krähe fliegt
und schreit, als hätte sie Nietzsche gelesen
wirft sich gegenüber der Parkbank ein Kind
rücklings in den Schnee
und macht einen Engel

Montag, 28. Oktober 2013

in den Tiefen unserer Datenbank sind Sie irgendwie katholisch

... ich lass meinen "Beziehungsstatus" auf Facebook jetzt einfach auf "verheiratet" stehen. was im "echten" Leben nicht ist, kann hier ja sein. möglicherweise ist der virtuelle Raum genauso "echt", wie das sogenannte "real life". und möglicherweise glaubt das ja der Finanzbeamte, dem ich gleich einen Screenshot meiner Facebook-Personalien schicke mit der Bitte, meine Daten auf der Lohnsteuerkarte zu ändern. die gibt's ja auch nur noch in digitaler Ausführung. vielleicht komm ich auf diese Weise doch noch mal in den Genuss einer günstigeren Steuerklasse.
ein Erlebnis ähnlicher Art, nur andersrum, hatte ich vor Jahren. da sollte ich eine fette Steuernachzahlung leisten- weil ich ein Jahr lang keine Kirchensteuer abgeführt hatte. ich erklärte dem Finanzamt, dass ich das ja auch gar nicht tun muss, weil ich keiner Kirche angehöre. nach Überprüfung der Sachlage bat mich der freundliche Beamte dann wegen des Versehens um Entschuldigung und sagte mit genau diesen Worten: "in den Tiefen unserer Datenbank sind sie irgendwie katholisch".
in den Tiefen des Facebook-Molochs bin ich irgendwie verheiratet.
in den Tiefen des kybernetischen Raums purzelt das "echte" Leben schonmal durcheinander.
(...)

Freitag, 25. Oktober 2013

EntSpannung hilft

Bei leichten Verstimmungen, erzählt Paula, hilft Entspannung: Nimm ein Bad und pack Melisse rein. Bei harten Depressionen, sagt sie, hilft Spannung: Nimm ein Bad und wirf den Fön rein.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

am Ende

falls da dieser Tunnel ist
durch den mein letzter Weg führt
und falls da dieses Licht ist
am Ende
werden es Deine Augen sein
diese grünen Glitzerdinger
die mir mit hellem Schein
die Schwerkraft nehmen
die haben mir schon oft
ein Leben in den Frost gelacht

falls da dieser Tunnel ist
und falls da dieses Licht ist
am Ende
wird mein Blick beim letzten Atemzug
in Deine grünen Glitzerdinger fallen
und in der letzten Mikrosekunde
jenseits von Himmel und Hölle
wird jede Hoffnung glücklich sterben
wirst Du das Lichtmeer sein
in dem ich friedvoll ohne Qual
ertrinken kann

falls aber
doch kein solcher Tunnel ist
doch kein solches Licht
am Ende
werde ich trotzdem tief
in Deine Augen fallen
bevor ich dann eben
ohne TunnelTamTam
ganz einfach so
verrecke


(erste Skizze)

Dienstag, 14. Mai 2013

Die Titten Gottes

... einfach mal reinlesen- laut Presse wurde immerhin das Publikum durch die Titten Gottes zu lachender Heiterkeit gebracht...

Die Titten Gottes - Textpermutation

Die-Titten-Gottes

Dienstag, 9. April 2013

Das Leben

##
Das Leben ist kein Raucher-Raum, sagt Paula.
Aber wenn die Liebe auch geht: Die Kneipen bleiben.
##

Mittwoch, 23. Januar 2013

Alternative Medizin

Töte einmal täglich in Gedanken, empfiehlt Paula, damit sparst Du Dir den Psychotherapeuten. Wenn das nicht wirkt, fügt sie hinzu, besorg Dir ne Pumpgun. (...)

Samstag, 5. Januar 2013

herzgrün

HERZGRÜN

++ Neujahrsgedicht für sämtliche Jahreszeiten
& für ein Himmelstier mit herzgrünen Augen ++

am schwarzen Himmel, aus tiefer Ferne
funkeln und leuchten Silvestersterne

der Hellste und Schönste von allen
bin ich
und werf ein liebes Licht auf Dich:
Du bist mein zu Hause, mein Unterschlupf
bist schützender Bunker im Hagel der Bomben
Du kennst meine Keller und Katakomben
verstehst meine wortlose Wintersprache

mein Sternlicht schmiegt sich kaschmirweich
um Deinen kraftvoll warmen Männerleib
stattlich das Fleisch und sinnenreich
wir tanzen taumeln herzbetrunken
lächeln spielen lustversunken
und sind uns selbst
der schönste Zeitvertreib

schaun gemeinsam in dunkle Ferne
da leuchten und lachen die Silbersterne
wir lachen auch, wir lachen uns
geistreich um den Verstand
verlieren Welt und Zeit
sind endlos bis in Ewigkeit

dort oben so fern, am kalten Firmament
bin ich der Stern
der nur für Dich verbrennt

anderswie & sonstnochso

Archivierung DLA

Das Literaturarchiv Marbach archiviert dieses digitale Notizbuch als ausgewählte Online-Publikation. Ziel des Projekts im Verbund mit der Dt. Schillergesellschaft ist es, der Wissenschaft relevante Netzliteratur langfristig zur Verfügung zu stellen.

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monehartman - 6. Mai, 14:13

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Kommentare

manchmal denk ich doch,...
manchmal denk ich doch, ja ;-)
notiertes - 19. Sep, 13:04
Dein Text erinnert mich...
Dein Text erinnert mich an meine Kindheit- auch ich...
bonanzaMARGOT - 7. Aug, 17:57
bitte entschuldigen Sie...
bitte entschuldigen Sie meine späte Reaktion- gesundheitsbedingt...
notiertes - 7. Aug, 17:50
:-)
:-)
abendGLUECK - 25. Feb, 10:45
jo. sehr sauber ;-) danke...
jo. sehr sauber ;-) danke fürs lesen und liebe grüsse!
notiertes - 27. Feb, 10:35

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