Sonntag, 2. Februar 2014

Worte aus guter Sonntagslaune

Sonntag + Freundin Sonne lichtet mir den Raum,
berauscht mich grün mit Frühlingslust + zieht mir
ohne Lippenstift die Mundwinkel nach oben

[just tweeted]

Donnerstag, 16. Januar 2014

ach alter Engel

* Digitale Poesie * in Erinnerung an den Künstler Klaus Marquas

Frauen Engel Grazien- geile!
Meister komm zu Himmel: schwange Venus Rebellion-
ach alter Engel trotze! der Infuskrieger ist grüllamor
ist grüllamor! der Kopf die Lust ein KussRebell
Selbstentwurf ach Engel trotze!
schrei drei Samarder schrei schrei schrei:
Neander! Neander! Neander!

der lachende Sturz, das Tal, Geworfenheit
ach alter Engel, trotze! schrei uns die grüllamor Erkennsamkeit
der der die die das Fleisch Riss raus
Kuss fällt Feuer der der die die das
Auge zu freundlicher Nachtkrieger
Auge will auf Liegende, deine geile daspfung, Denker!
Inspira schreit Ewigkeit in Lustverkleidung
Tänzerin baut MutterTurm Erde Himmel Sturz
das das die die der Tod in freundlicher Stille
ach komm zu Himmel! Meister, Denker, Trüffelsucher-
schrei drei drei drei und schrei Granaten
geiler Engel bombardiert Gottes Fabrik
Venus ertrinkt in KussMunition
Himmel Erde Abendrot
alter Schönling Fleisch Riss raus und alle Lust will
urielle Rebellion



***
erläuternder Hinweis zur Textentstehung:

Dieser Text, der sich der Kategorie "digitale Literatur" zuordnen lässt, ist dem kürzlichen verstorbenen Künstler Klaus Marquas gewidmet; Grundlage bildet eine willkürlich aneinandergereihte Auswahl von Titeln seiner Werke. Der so entstandene 'Text' wird mittels zufallsmässiger Algorithmen permutiert, das heisst: Er wird als Input in spezielle Computerprogramme eingegeben und durch diese nach bestimmten Bearbeitungsmustern zerlegt, zerhackt, neu angeordnet. Diese Programme arbeiten angelehnt an Verfahren zur Textherstellung aus verschiedenen literarischen Strömungen der letzten Jahrhunderte: vom Surrealismus und Dadaismus über die Cut-Up-Techniken der Beat-Generation bis hin zu aktuellen freien Textpermutationen des Netzkünstlers Florian Cramer. Der elektronisch erzeugte neue Text dient wiederum als Grundlage für eine weitere Permutation. Mone Hartman arbeitet hierbei frei von Vorgaben und Regeln für Auswahl, Reihenfolge und Häufigkeit der Textveränderungen; ohne festes Konzept wird ein Text so lange transformiert, bis er der Autorin gefällt. Letzter Bearbeitungsschritt ist der manuelle Feinschliff, der ebenfalls spontan und willkürlich geschieht, das heisst auch: Spontan, Schnell, unreflektiert- ähnlich der Methode "écriture automatique", die Klaus Marquas in abgewandelter Form beim Schaffen seiner Werke bevorzugt angewandt hat.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Revolutionsgeburt auf dem Provinzklo

Üblicherweise beginnt Paula den Tag
mit einer Tasse Kaffee,
danach geht sie kacken.
Heute macht sie es mal anders:
Geht erst aufs Klo,
danach trinkt sie statt Kaffee
einen Rumkakao und denkt sich grinsend:
die Veränderung der Verhältnisse
fängt immer im Kleinen an.
Um für das Grosse gerüstet zu sein,
geht sie in den Keller
und putzt ihr AK-47.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Engel im Schnee

Engel-im-Schnee

gestern in der Nacht hatte es dem Winter gefallen
die Stadt verschwenderisch zu puderzuckern
jetzt locken mich die frühen Strassen
mit ihrer schönen Lüge von Unschuld

der Dreck ist erstmal weg
Müll und Scheisse im Flockenversteck
auch der Krach ist erstmal weg
auf dem kalaschnikowschen Lauf der Welt
steckt ein Schalldämpfer aus Zuckerwatte

unter meinen Schuhen knirscht ruhig der Schnee
als ich im Park so meine Runden stapfe
in kleinen Fetzen weht mir weich und leise
das Lachen und Jauchzen einiger Kinder
durchs Haar
die stürzen sich ein Stückchen weiter
auf ihren Schlitten von einem Hügel
runter ins Vergnügen
und werfen sich zwischendurch gegenseitig
weisskalte Bälle an ihre Mützenköpfe
zielen mit ihren Schneekugeln auch auf Bäume
und auf diese Parkbank dort
mit der eingeschneiten Skulptur
treffsicher sind sie, sie treffen und treffen
bis unerwartet die Skulptur für Aufregung sorgt
als sie langsam zu kippen beginnt
und sich als ein Mensch entpuppt
dem das Kornblut in den Adern gefroren war

gestern in der Nacht hatte es dem Winter gefallen
eine Hoffnung aufs ewige Eis zu legen

der Rettungswagen fährt mit dem Toten
langsam und ohne Blaulicht aus dem Park
und während über mir eine Krähe fliegt
und schreit, als hätte sie Nietzsche gelesen
wirft sich gegenüber der Parkbank ein Kind
rücklings in den Schnee
und macht einen Engel

Montag, 28. Oktober 2013

in den Tiefen unserer Datenbank sind Sie irgendwie katholisch

... ich lass meinen "Beziehungsstatus" auf Facebook jetzt einfach auf "verheiratet" stehen. was im "echten" Leben nicht ist, kann hier ja sein. möglicherweise ist der virtuelle Raum genauso "echt", wie das sogenannte "real life". und möglicherweise glaubt das ja der Finanzbeamte, dem ich gleich einen Screenshot meiner Facebook-Personalien schicke mit der Bitte, meine Daten auf der Lohnsteuerkarte zu ändern. die gibt's ja auch nur noch in digitaler Ausführung. vielleicht komm ich auf diese Weise doch noch mal in den Genuss einer günstigeren Steuerklasse.
ein Erlebnis ähnlicher Art, nur andersrum, hatte ich vor Jahren. da sollte ich eine fette Steuernachzahlung leisten- weil ich ein Jahr lang keine Kirchensteuer abgeführt hatte. ich erklärte dem Finanzamt, dass ich das ja auch gar nicht tun muss, weil ich keiner Kirche angehöre. nach Überprüfung der Sachlage bat mich der freundliche Beamte dann wegen des Versehens um Entschuldigung und sagte mit genau diesen Worten: "in den Tiefen unserer Datenbank sind sie irgendwie katholisch".
in den Tiefen des Facebook-Molochs bin ich irgendwie verheiratet.
in den Tiefen des kybernetischen Raums purzelt das "echte" Leben schonmal durcheinander.
(...)

Freitag, 25. Oktober 2013

EntSpannung hilft

Bei leichten Verstimmungen, erzählt Paula, hilft Entspannung: Nimm ein Bad und pack Melisse rein. Bei harten Depressionen, sagt sie, hilft Spannung: Nimm ein Bad und wirf den Fön rein.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

am Ende

falls da dieser Tunnel ist
durch den mein letzter Weg führt
und falls da dieses Licht ist
am Ende
werden es Deine Augen sein
diese grünen Glitzerdinger
die mir mit hellem Schein
die Schwerkraft nehmen
die haben mir schon oft
ein Leben in den Frost gelacht

falls da dieser Tunnel ist
und falls da dieses Licht ist
am Ende
wird mein Blick beim letzten Atemzug
in Deine grünen Glitzerdinger fallen
und in der letzten Mikrosekunde
jenseits von Himmel und Hölle
wird jede Hoffnung glücklich sterben
wirst Du das Lichtmeer sein
in dem ich friedvoll ohne Qual
ertrinken kann

falls aber
doch kein solcher Tunnel ist
doch kein solches Licht
am Ende
werde ich trotzdem tief
in Deine Augen fallen
bevor ich dann eben
ohne TunnelTamTam
ganz einfach so
verrecke


(erste Skizze)

Dienstag, 14. Mai 2013

Die Titten Gottes

... einfach mal reinlesen- laut Presse wurde immerhin das Publikum durch die Titten Gottes zu lachender Heiterkeit gebracht...

Die Titten Gottes - Textpermutation

Die-Titten-Gottes

Dienstag, 9. April 2013

Das Leben

##
Das Leben ist kein Raucher-Raum, sagt Paula.
Aber wenn die Liebe auch geht: Die Kneipen bleiben.
##

Mittwoch, 23. Januar 2013

Alternative Medizin

Töte einmal täglich in Gedanken, empfiehlt Paula, damit sparst Du Dir den Psychotherapeuten. Wenn das nicht wirkt, fügt sie hinzu, besorg Dir ne Pumpgun. (...)

Samstag, 5. Januar 2013

herzgrün

HERZGRÜN

++ Neujahrsgedicht für sämtliche Jahreszeiten
& für ein Himmelstier mit herzgrünen Augen ++

am schwarzen Himmel, aus tiefer Ferne
funkeln und leuchten Silvestersterne

der Hellste und Schönste von allen
bin ich
und werf ein liebes Licht auf Dich:
Du bist mein zu Hause, mein Unterschlupf
bist schützender Bunker im Hagel der Bomben
Du kennst meine Keller und Katakomben
verstehst meine wortlose Wintersprache

mein Sternlicht schmiegt sich kaschmirweich
um Deinen kraftvoll warmen Männerleib
stattlich das Fleisch und sinnenreich
wir tanzen taumeln herzbetrunken
lächeln spielen lustversunken
und sind uns selbst
der schönste Zeitvertreib

schaun gemeinsam in dunkle Ferne
da leuchten und lachen die Silbersterne
wir lachen auch, wir lachen uns
geistreich um den Verstand
verlieren Welt und Zeit
sind endlos bis in Ewigkeit

dort oben so fern, am kalten Firmament
bin ich der Stern
der nur für Dich verbrennt

Montag, 13. August 2012

glatt vergessen...

Ich bin vergesslich. Auf dem Weg durch meine etwa vier Lebensjahrzehnte hab ich deshalb so einiges vergessen:
Am Ende meines literaturwissenschaftlichen Studiums hab ich vertrödelt, eine Magisterarbeit zu schreiben.
Hab auch voll verpennt, einen Mann zu suchen, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Wenn ich vorsichtshalber mal
"Haus kaufen" und "Auto anschaffen" auf meine To-Do-Liste geschrieben hatte, hab ich diesen Zettel
mit Sicherheit irgendwo verbaselt. Mein schlechtes Gedächtnis hat auch dazu geführt, dass ich nie dran gedacht hab, Lebens- und Renten- und sonstige Versicherungen abzuschliessen.
Und heute morgen hab ich mal wieder nicht dran gedacht, dass ich aufstehen und meine Brötchen verdienen müsste.
Aber sei's drum- die wirklich wesentlichen Dinge hab ich immer im Kopf; was ich zum Beispiel noch nie vergessen
hab, ist das Biertrinken in der Kneipe.

Freitag, 10. August 2012

staatlich ungeprüfter Diplom-Versager

(...) Hab nix hingekriegt im Leben, meint Achim und nimmt einen durstigen Schluck Bier aus dem Glas, bin ein richtiger Loser, glaub mir. Na ich meine, als Idiot jedenfalls, als Idiot hab ich komplett versagt. Hab keinen einzigen all dieser Idiotismen auf die Reihe gekriegt, hab alles versemmelt, hab keinen tollen Job, keine Ehefrau, keine Geliebte, keine Kinder, kein Haus, keine Schulden, nichtmal nen finanzierten Erstwagen.
Während er sich eine Zigarette anzündet und tief inhaliert, singt Pedro, der Wirt, hinter der Theke:
I'm a loser baby, so why don't you kill me?
Achim pustet den Zigarettenrauch heftig aus, links an meinem Gesicht vorbei, und funkelt lustig mit seinen Augen als er mich auffordert: Na frag mich doch mal, warum ich trotzdem so verdammt zufrieden bin? Ich frag ihn: Also warum?
Na eben deshalb, grinst er, weil ich das alles nicht hingekriegt hab im Leben, weil ich kein Idiot geworden bin, und dann grinst er noch fetter: Weil ich so'n staatlich ungeprüfter Diplom-Versager bin. (...)

(Skizze/Notiz)

Dienstag, 7. August 2012

keine SMS

ich fühl mich herbe, heute,
fühl mich Herbst.
Wind fegt stürmisch über die Gleise,
über den Bahnsteig,
an einem Dienstag im August
ist meine Jacke viel zu dünn
für diese Jahreszeit,
und ich schicke eine kurze Nachricht
an die Oma. keine SMS.
die alte Frau hat nie ein Handy
in den Händen gehalten.
eine Tintenzeile schick ich los,
steck sie einer Taube in den Schnabel:
ach Oma, leg bitte noch Holz auf die Glut,
und leg Dein liebes Lächeln aufs Gesicht,
dass mir das Kalte vergeht sobald ich
bei Dir bin-
dann werf ich die Taube hoch in die Luft:
ach flieg, du Brieftier, hin zur Oma,
hoch ins Himmeltotenreich.

anderswie & sonstnochso

Archivierung DLA

Das Literaturarchiv Marbach archiviert dieses digitale Notizbuch als ausgewählte Online-Publikation. Ziel des Projekts im Verbund mit der Dt. Schillergesellschaft ist es, der Wissenschaft relevante Netzliteratur langfristig zur Verfügung zu stellen.

Aktuelle Beiträge

TraumSchluss
da schläft ein Lied in mir und will, dass ich es wecke es...
monehartman - 2. Jun, 19:15
bye bye
Sterben ist in den Körper gekrochen und breitet sich...
monehartman - 2. Jun, 19:14
alt werde ich nie sein
jung bin ich nicht und bin es nie gewesen alt bin ich...
monehartman - 2. Jun, 19:13
Heilmethode Hundescheisse
Herausforderung Hundekot Mythos oder Medizin Dreck...
monehartman - 31. Mai, 11:29
raus aus dem Alltag und
rein in die spektakuläre Welt von Freiheit und Liebe nur...
monehartman - 31. Mai, 11:28
Vergnügen
monehartman - 6. Mai, 14:13

RSS-Feed jetzt.de

Kommentare

manchmal denk ich doch,...
manchmal denk ich doch, ja ;-)
notiertes - 19. Sep, 13:04
Dein Text erinnert mich...
Dein Text erinnert mich an meine Kindheit- auch ich...
bonanzaMARGOT - 7. Aug, 17:57
bitte entschuldigen Sie...
bitte entschuldigen Sie meine späte Reaktion- gesundheitsbedingt...
notiertes - 7. Aug, 17:50
:-)
:-)
abendGLUECK - 25. Feb, 10:45
jo. sehr sauber ;-) danke...
jo. sehr sauber ;-) danke fürs lesen und liebe grüsse!
notiertes - 27. Feb, 10:35

Archiv

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Suche

 

Credits


DaDa
Herbst
Liebe
Trash
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren