Donnerstag, 30. April 2009

Blinddarm

Nachdem ich kürzlich über ein selbstbestimmtes Sterben nachgedacht habe... bin ich mal durchs Netz zum Thema, bei Dignitas ein schönes Zitat gefunden:
«Wenn ich sterbe, soll mir das Leben unter Vollnarkose herausgenommen werden, als wäre es ein erkrankter Blinddarm. Aber dieses Vorrecht wird mir nicht zuteil werden, denn ich habe das Pech, dass ich als Angehöriger der Spezies Homo Sapiens zur Welt gekommen bin und nicht etwa als Hund (Canis familiaris) oder Hauskatze (Felix catus). Das gilt zumindest dann, wenn ich nicht in ein aufgeklärteres Land wie die Schweiz, die Niederlande oder den US-Staat Oregon ziehe. Warum gibt es nur so wenige aufgeklärte Regionen? Vor allem weil die Religion so starken Einfluss hat.» aus: Richard Dawkins, Der Gotteswahn
Überlege, mir das Buch zu bestellen.

Dienstag, 28. April 2009

Schweinegrippe [angenehm sterben]

“5 Kilo runter bis zum Sommer- und was ist Ihnen wichtig?”, fragt eine Frauenstimme, aus dem Fernseher in den Raum hinein: Werbung, Weight Watchers. Was mir wichtig ist? Gut, 5 Kilo sind wohl ziemlich genau das, was ich zuviel an Speck mit mir rumtrage- das ist mir im Moment nicht wichtig, das ist mir grade scheissegal. Wichtiger ist mir da schon, nicht unbedingt in der nächsten Zeit zu sterben: Ich leb so gern, im Augenblick. Schon gar nicht will ich von der Schweinegrippe hingerafft werden. Ich weiss nicht genau, wie ich sterben will. Vielleicht möchte ich meinen Todeszeitpunkt selbst bestimmen. Mir fällt die Geschichte von Daniel Kehlmann ein: “Rosalie geht sterben”, aus “Ruhm” (empfehle ich hiermit mal als äusserst lesenswert). - Wenn ich wüsste, dass ich bald sterbe, würde ich ganz bewusst Abschied nehmen wollen, würde ich meinen Abschied feiern wollen, eine Vorbeerdigung mit allen Menschen, die sich mir im Herzen tummeln, ein fröhliches Fest, und gut, vielleicht ein paar Tränen zwischendurch. Nach dem Fest würde ich mich an einen schönen, vertrauten Ort begeben, mein Schlafzimmer vielleicht, und dann würde ich mich auf sanfte Art selbst an den Tod übergeben. Vielleicht erstmal Morphium, dann euphorisiert und verträumt das Leben Revue passieren lassen, bitte nur die schönen Momente. Ist es zuviel verlangt, dass ich in den Armen von G. sterben möchte? Kann ich ihm das zumuten? Ist es schrecklich, einen sterbenden Menschen in den Armen zu halten? Ist es schön, ihn bis in den Tod zu begleiten? - Sei's drum: Denke, G. und ich müssen optimalerweise gemeinsam sterben. Ohne ihn will ich nicht sein, und ich will nicht, dass er ohne mich weiterlebt. Ehrlich, ich wünsche ihm nicht unbedingt, dass er ohne mich glücklich wird, ich will die Einzige sein. Bin ich nicht: Bin nicht die Erste. Vielleicht aber die Letzte.- Auf jeden Fall: Angenehm sterben. Vorsichtshalber Paspertintropfen gegen mögliches Erbrechen. Dann süss betäuben, ach, eine Opiumpfeife!, in G.s Augen schaun und Liebe strahlen sehn- unser gemeinsames Leben. Ein letzter Kuss, eine tiefe Umarmung. Dann Natriumpentobarbital, 15 mg, man schläft innerhalb von zwei bis fünf Minuten ein, fällt dann in ein Koma, schliesslich setzt die Atmung aus. Scheint mir ein angenehmer Weg des Sterbens zu sein. Jedenfalls besser, als an Schweinegrippe elend zu verrecken. Was für ein dämlicher Tod... Schweinegrippe!- was ist da aktuell genau Sache? Ich mach mich mal schlauer. Hier gibt's nähere Infos zum Thema:

Schweineinfluenza - Wikipedia

Schweinegrippe im www - Linkliste von tagesschau.de


von dort dann weiter...

Freitag, 24. April 2009

Do you love me? [putzen mit den Bad Seeds]

Freitag heute, ein arbeitsfreier Tag für mich, und was fällt mir ein? Die Sonne lacht: Da muss doch mal der Grauschleier aus der Hütte! Versüsse mir die leidige Hausputzerei mit Musik. Mal wieder was Älteres, Nick Cave and the Bad Seeds, "Let love in", etwa 1994. Ich mag "Do you love me". Beschalle die Welt damit und gerate ins Bewegen. Vielleicht kann man 'tanzen' dazu sagen. Tanzen mit dem Wischmob. Ich weiss nicht, woran es liegt, aber wenn ich Cave höre, wächst bei mir die kreative Lust. Also schnell putzen und heut nachmittag in den Garten, nicht nur die Sonne geniessen, auch das Schreiben.

Dienstag, 21. April 2009

Lungenkrebsfrüherkennungsuntersuchung

Als mein Vater so alt war wie ich es jetzt bin, wurde er von Lungenkrebs zerfressen. Meine Lunge pfeift so komisch beim Atmen... wenn ich abends meine vierzigste Zigarette rauche, muss ich husten. Morgens huste ich auch. Überhaupt, ich huste ständig, seit Wochen schon. Ich denke an meinen toten Vater und überlege, mich einer Lungenkrebsfrüherkennungsuntersuchung zu unterziehen.
'Oder rauch' einfach mal weniger', sagt ein Winzling in meinem Hinterkopf. Das ist ein Idiot.
Was täte ich, wenn ich wüsste, ich hätte jetzt noch höchstens zwei Jahre Lebenszeit? Ich weiss es nicht.
Aber aufhörn zu rauchen würd ich dann auch nicht mehr.

Samstag, 18. April 2009

Smitkowski sitzt in der U-Bahn

Ich weiss noch nicht ihren Vornamen, weiss noch nicht, wie sie aussieht, weiss insgesamt noch nicht viel über sie, aber ich weiss, dass sie Smitkowski heisst und in der U-Bahn sitzt. Sie steigt aus am Mehringdamm. Geht zur Kreuzbergstrasse, da hat er mal gewohnt. Und wie sie von einer alten Bekannten erfahren hat, lebt er jetzt angeblich immer noch dort, im gleichen Haus. In diesem Haus hat sie ein herrliches Wochenende erlebt, drei satte Tage, mit ihm. Wie heisst er? Mal sehen. Er kam auch aus dem Ruhrgebiet. Smitkowski war damals mit einer Freundin für eine Woche in Berlin. "Wir sehn uns wieder, und dann gehts weiter", hatte er zum Abschied gesagt. Das war vor fünfzehn Jahren. Seitdem hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihm. Hat ihn nie wiedergesehen. Hat ihn vergessen. Bis neulich, da hat sie von dieser Abschiedszene geträumt, ein nächtlicher Traum, erstaunlich realistisch, ein helles Gefühl beim Aufwachen. Seitdem steht ihr sein Lächeln im Sinn: "...und dann gehts weiter". ... (to be continued)

"Smitkowski" heisst ein lieber Kollege von mir, und gestern abend stand mir plötzlich im Hirn, dass das ein brauchbarer Name für eine Figur sein kann... ich mag "Smitkowski". Dieser Nachname ist in Deutschland fast ausschliesslich im Ruhrgebiet und im Ennepe-Ruhr-Kreis zu finden; meine Protagonistin kommt vielleicht aus Dortmund, oder Bochum. Oder Herne. Ist vielleicht auch nicht unbedingt wichtig.

Freitag, 17. April 2009

aquatischer Blütenduft

Aus Gründen, die ich nicht kenne, fühle ich mich unvollständig gekleidet, richtig nackt, wenn ich kein Parfum benutze. Und unter den vielen wählbaren Duftwässerchen, an denen ich schon gerochen habe, gefallen mir eher wenige wirklich gut.

Der Duft, mit dem ich mich zur Frühlings- und Sommerzeit morgens bestäube, ist laut Werbung "für die Frau, die den Augenblick zu genießen versteht. Die fruchtig-frische Kopfnote spielt mit den Essenzen und Aromen aus Apfel, Litschi und schwarzer Johannisbeere. Dann wird die Aufmerksamkeit auf die blumige Herznote gelenkt, bestimmt durch Jasmin, Rose und Maiglöckchen. In der Basisnote ist ein aufregender Duft von Moschus, Sandelholz und Tonka eingefangen".
Aha. Ist übrigens "Escape" von Calvin Klein.

Neulich in der Kulturwerkstatt ging mir der Geruch von G. in die Nase, sehr angenehm in die Nase, und ich fragte nach und erfuhr von ihr, dass das "L'eau D'Issey" ist, von Miyake. Passt auch gut zum Frühling. Hier aus der Werbung: "Der aquatische Blütenduft mit holziger Basis zelebriert das aufregende Aufeinandertreffen von Orient und Okzident. Lassen Sie sich von dieser exquisiten Harmonie aus Lotus, Rose, Lilie und edlen Hölzern verzaubern". Aquatischer Blütenduft? Wie auch immer, ich hab's mir grad mal bestellt. -
Warum immer Parfum? Wirklich, keine Ahnung. Rieche nämlich naturmässig, unbeduftet, auch ziemlich gut. Finde ich jedenfalls. Und sonntags, wenn allein mit meinem Liebsten, da bin ich gerne nackt.

Donnerstag, 16. April 2009

Gewitter geniessen

Ich stöbere gerade durch einige interessante Blogs, als durchs weit geöffnete Fenster erstes Donnergrollen zu mir dringt, Tropfen klatschen schwer auf den Asphalt, der Nachbarsköter kläfft, helles Zucken am schwarzen Himmel. Wollte eigentlich noch was schreiben, werde das aber morgen ganz früh machen, jetzt erstmal ins Bett kuscheln und das Gewitter geniessen-

Mittwoch, 15. April 2009

zuviel ZEH-OH!-ZWAI !!

Zuviel CO2, und alles is' vorbei- sagte grad ein Moderator im Fernsehn. Ein Reim, kann man sich gut merken. Muss man sich gut merken.

Dienstag, 14. April 2009

SpermaTräne

... gerade in der Rauchpause...standen mir plötzlich diese Zeilen im Sinn:


eine SpermaTräne
rinnt mir warm über die Wange
und ich lächle
(spürbar beglückt)

...

der Mutterbusen nährt nicht mehr
liegt längst schon in Verwesung
komm trink bei mir die süsse Milch
damit du nicht zu sehr vertraurigst
still deinen traurig Liebesdurst
damit du nicht traurig verdurstest

- ach was weiss ich.

...

Na ja. Morgen ist der 15te, Redaktionsschluss beim Willi,
und ich hab noch nix produziert, nix Gscheites jedenfalls...
wird wieder auf den letzten Drücker. Ach, sei's drum... :-(

Rauchpause [und Nietzsche]

Als leidenschaftliche Raucherin schätze ich sehr, dass es in unserer Firma eine nette Raucherkantine gibt; von dort gelangt man auf eine Terrasse mit Tischen und Stühlen im üppig begrünten Innenhof, so dass meine Raucherpausen jetzt im Frühling tatsächlich einen gewissen Erholungswert haben... Käffchen, Kippchen, in die Sonne blinzeln oder Ameisen beobachten... so emsig wie die bin ich wohl kaum? In den Pausen bitte nicht an die Arbeit denken (manchmal allerdings kann ich's nicht vermeiden). - Heute morgen hat mich keine Krähe hier in Soest begrüsst, kein einziger Rabenvogel im Luftraum über dem Bahnhofsvorplatz. Im Winter lässt mich das Krähengeschrei an Nietzsche denken... "wohl dem, der jetzt noch Heimat hat"**. In kalter Winterluft klingt die Beschallung anders als im Frühling oder Sommer. - Mal schaun, vielleicht sind die Krähen heute nachmittag wieder da und verabschieden mich dann in den Feierabend. Neulich erzählte mir ein Kollege, dass man im letzten Jahr hier im Städtchen zahlreiche Krähennester aus den Bäumen entfernt hat, um die Vögel loszuwerden: Weil sie soviel Krach machen, die Anwohner fühlten sich lärmbelästigt... vom Vogelgeschrei, tatsächlich, nicht vom Verkehrsgetöse... wie auch immer, ich bin recht arbeitsträge heute und werde gleich nochmal eine rauchen gehn. -

** Hier mal das Nietzsche-Gedicht "Vereinsamt", das mir winters die Krähen in den Brustkorb schrein... und das zu meinen liebsten Lyrik-Stücken gehört:


Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein. -
Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist Du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein. -
Weh dem, der keine Heimat hat.


(Nietzsche-Texte online bei Projekt Gutenberg)

Montag, 13. April 2009

Wattekopp [lazy monday]

Die Sonne hängt grad hinter einer Scheibe aus Milchglas. Aktuelles Wetter in Hamm: Haze. Samstag- und Sonntagabend jeweils einige Bierchen gehabt, vielleicht auch zwei zuviel, und heute: Der Kopf ist wattig, der Körper träge, das Herz will schreiben, das Hirn ist nicht brauchbar. Muss noch einen Text für's Stadtmagazin abliefern, ein Lyrik-Stück, bis übermorgen eigentlich. Habe noch keinerlei Idee. Herausgeber Sloopy kennt meine Verspätungen. Morgen ist ja auch noch ein Tag: Ich hasse mich manchmal für diese Trödelei. - Was ich mir unbedingt merken will: Die Krähen, diese schönen Rabenvögel, die mich werktäglich in Soest mit ihrem Geschrei begrüssen. Ja, dort in den Bäumen auf dem Bahnhofsvorplatz haben sie ihre Nester, schwirren schreiend über den Platz, und ich bilde mir ein, sie begrüssen mich: Hallo, Dir einen guten Arbeitstag. Jedenfalls denke ich das jetzt in der Frühlingszeit. Im Winter war das anders. Da haben sie mich melancholisch gemacht und auf eine Idee gebracht: Die Krähen werden eine Rolle spielen in einer Paulchen-Geschichte. Weiteres später hier im Blog.

Bombodrom [ostermarschieren online]

The times, they are changing...: Früher ganz leibhaftig ostermarschiert, oder zu Demos gefahren... meine vorletzte Demonstration war eine Antifa-Kundgebung, hier in der Stadt; das war vor drei Jahren, war mit G. dort, und wir beide, vierzig und fünfzig Jahre alt, gehörten tatsächlich zum älteren Gestein dabei. Auch auf der Hanfparade letzten Sommer in Berlin tummelten sich nicht gerade viele Leute unserer Altersregion. So richtig hoch krieg ich den Arsch ja auch nicht immer... Mache einiges online, urgent actions für amnesty, zum Beispiel. Heute morgen war ein Aufruf zum online-Ostermarsch in meiner Mailbox, von Campact / Demokratie in Aktion: "Bombodrom verhindern –Nein zum größten Bombenabwurfplatz Europas". Auf der Couch lümmelnd, Notebook auf den Knien, bin ich online mitmarschiert... ha! Wenn ich mir die Teilnehmerzahlen der Campact-Aktionen ansehe, denke ich: Das ist nicht schlecht.

Sonntag, 12. April 2009

Arbeitsmoral untergraben

Karfreitag und Ostern bedeuten mir viel: Bedeuten mir drei arbeitsfreie Tage. Müssiggang, Freunde treffen, Familie, Bierchen trinken. Some lazy sunday, heute: Gut ausgeschlafen, Frühstück mit G., auf der Terrasse den Frühling geniessen, Vogelgezwitscher. Später will ich noch schreiben, jetzt erstmal lesen: Corinne Maier, "Entdeckung der Faulheit": Von der Kunst, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun. Es wendet sich in erster Linie an mittlere Angestellte. Gehöre ich eigentlich dazu, frag ich mich grade, so als Systemadmin, SAP-Basis-"Spezialist"? Keine Ahnung, hat mich wohl noch nie wirklich interessiert... aber egal, vielleicht kann ich noch dazulernen... Das Buch nennt sich im Vorwort 'provozierend' und will des geneigten Lesers Arbeitsmoral untergraben- sehr sympathisch. Mal schaun, ob bei mir überhaupt noch was untergraben werden kann...

Freitag, 10. April 2009

Eichel versus Phalluskopf

Das Wort 'Eichel' gefällt mir nicht besonders als Bezeichnung für das Penisköpfchen; was in der Anatomie eben das verdickte Ende des Penis oder die vordere Verdickung der Klitoris bezeichnet, lässt mich zuerst an Schweine denken: Weil eine „Eichel“ auch die Nussfrucht einer Eiche bezeichnet, die gern von Schweinen gefressen wird. Und Schweine, da denk ich an Suhlen und Grunzen. Dann doch lieber 'Penisköpfchen'. Phalluskopf.- Warum denk ich grad an Phallusköpfe? Weil ich Armins Bild im Sinn hab, vor Augen. Aber 'Phalluskopf' als Titel wäre zuwenig, es steckt viel mehr drin (warum überhaupt ein Titel... weil ich dieses Bild gern mit Worten in Verbindung bringen möchte. Ich habe ja die Freiheit, den Titel später noch zu wechseln. Der Künstler selbst hat keinen für dieses Bild. Er legt nicht viel Wert auf das Betiteln seiner Werke.) Weiteres dazu später. Jetzt geniesse ich erstmal müssig einen Mittagskaffee auf der Terrasse, ein arbeitsfreier Tag für mich, ein Freitag, Karfreitag, und die Sonne lacht frühlingsfroh von einem zartblauen Himmel (Wetter is ja WICHTICH, ne). Insofern schätze ich diesen Feiertag; ansonsten ist er mir ohne Bedeutung.

...
Stupidedia-Eintrag zu 'Peniskopf'

Mittwoch, 8. April 2009

Atomkrieg [vorher duschen!]

Traumstück der letzten Nacht...

Ich sitz auf dem Klo, an der Wand mir gegenüber ein grosser Anzeigemonitor, dunkel, plötzlich weisse Schrift auf schwarzem Grund, ich lese:
Wettervorhersage: Atomkriegswahrscheinlichkeit 800%. Raketen sind gezündet, Reichweite bis Nordrhein-Westfalen. - Krieg nen Schreck, renn ohne mir den Hintern zu putzen durch die Wohnung, wecke meinen schlafenden Freund: „Atomkrieg, Atomkrieg, steh auf!“; mein Freund ist aber halbschlafgenervt: „Na toll, was weckste mich denn dafür, die Scheisse kann ich doch besser verschlafen“. Im nächsten Moment stehe ich unter einer öffentlichen Schwimmbad-Dusche. Klar, für nen Atomkrieg macht man sich mal sauber und fein. Plötzlich steht Blixa Bargeld, in Hut und Anzug vor mir, schaut mich angeekelt an; ich denke: Was hat er denn? So hässlich bin ich doch gar nicht!, und als ich an meinem Körper runtersehe, schleimen mir zwei fette, braunorangene Nacktschnecken über den Busen. Ich quietsche. Und werd wach.

Dienstag, 7. April 2009

Penisköpfchen, blau

... und warme, weiche Weiblichkeiten: Seh ich auf den ersten Blick, auf dem Bild, und es werden hundert Blicke, werde nicht satt. Es ist gross und belebt seit gestern die Wand über meinem Sofa. Neulich habe ich Armin, Schöpfer des Werkes und Freund von mir, in seinem Atelier besucht und mich sofort in dieses Bild verliebt. Er hat es mir zum Freundschaftspreis überlassen, eigentlich hätte es ein paar Hunderter mehr gekostet, aber so war's ok für mich, und das Bild macht mir Freude. Mannigfaltige Assoziationsmöglichkeiten. Ich werds vielfach beblicken und mich inspirieren lassen: Ein Prosa- oder Lyrik-Stück für Armin, das möcht ich ihm schenken. Er meinte, für ihn hätte das Bild auch mit 'Geburt' zu tun, aber das seh ich anders. Mit Befruchtung vielleicht. Auch mit Geborgenheit: Der eingekuschelte Kopf.

Armin Goike-Bentrup 2009

Bild: (c) Armin Goike-Bentrup

fuckin' overjoyed [Endorphingebubbel]

...stöbere gerade im Archiv meiner Netzpräsenz, habe dies hier gefunden; erinnere mich, geschrieben vor etwa acht Jahren, und der frühe Tag war mir Geschenk. Spürte die Endorphine fröhlich in mir blubbern, weil ich CLEAN in den Tag gestartet bin, nicht entzügig und siechend, dann erstmal Substanzen; bin bis heute froh darüber. Bis heute manchmal overjoyed.


ein Geschenk, für mich! -zeichnet sich ab,
kann's jetzt schon seh'n, dort hinten am Horizont-

die Nacht durchwacht / I'm tired out und:
FrühStücksFernSeh'n blablabla
/ das Wetter heute kühl

Fenster auf und frisch die Luft, kühl die Luft ach schön

es zeichnet sich sehr deutlich ab: ein Geschenk. 

ah / look-a-yonder / well, look-a-yonder:
/yonder under horizon // yonder under horizon

für mich für mich FÜR MICH!

es zeichnet sich sehr deutlich ab: der Streifen dort am Horizont
ist reichlich breit geworden. ach Himmel / Himmel / Himmel [blau]

steck' schon mittendrin im Geschenk,
steck' schon mittendrin!

die Nacht durchwacht / I'm tired out und:
FrühStücksFernSeh'n blablabla
/ das Wetter heute kühl

to all intents and purposes, I'm fuckin' overjoyed -

mein Herz ist Jauchzen / Jubilier'n!

"ganz ohne Scheiss jetzt", würd' Harry nun ergänzend formulier'n:
ganz ohne Scheiss jetz Alter, hömma, aehrlich

mein Herz ist Jauchzen / Jubilier'n!

dort am Horizont, der schmale Streifen Hell-
ausgebreitet und ein Grosses geworden, ein Ganzes:
ein Tag. neuer Tag. schöner neuer Tag.

Geschenk!

und Mowgli, der Kater, kam eben vom nächtlichen Streifzug.
ne Schale Milch für ihn, ne Tasse Kaffee
für mich,
die übliche Zigarette, mein Blick durch's Fenster: 
Da lacht es mich an, mein Geschenk, 
die Sonne ein KussMund und rund
mein Herz ein Jauchzen / Jubilier'n-

ach Mowgli der Kater singt grinsend ein Lied:
I'm happy so happy slaphappy yep yep
I'm happy so happy slaphappy yep yep
happy slaphappy slaphappy yep yep

and me, indeed: I'm fuckin' overjoyed

So wirklich gelungen find ich den Text nicht (mehr), der Text ist beschissen, oh Graus, aber eine schöne Erinnerung, und vielleicht kann ich irgendwas draus machen, mal sehn... ...

NO KID [grausame Giftzwerge]

Kurz vor dem Schlafengehen fällt mir noch das Buch in die Hände, das ich für Paulchen gekauft habe, entdeckt in der Bahnhofsbuchhandlung; ein Buch von der Französin Corinne Maier: NO KID - 40 Gründe, keine Kinder zu haben. Ja, ich denke, Paulchen, diese biologische Kathastrophe, hätte sich das Buch gekauft. Aus Neugier. Die Autorin ist selbst Mutter, die muss es wissen, denk ich mir. Also lass ich Paulchen das Buch lesen und schau' ihr dabei über die Schulter: "Ein Kind ist wie ein von Natur aus grausamer Giftzweg", les ich da, und das stammt von Michel Houellebecq. Paulchen wird das anders sehen, sie mag Kinder- will trotzdem keine. Wahrscheinlich hat sie andere Träume.

Wetter ist WICHTICH [scheiss drauf]

Das Wetter, das Wetter ist WICHTICH. Am Ende der Nachrichten wird es immer zum Thema. Bomben, Tote, Wirtschaftskrise, Erdbeben und Amokläufer, Demonstrationen gegen Stellenabbau, Ferienbeginn und Staus auf den Bahnen, Verkehrsunfälle, und dann das Wetter, die Aussichten. Bei trüben Aussichten hoffe ich immer, dass die Prognose nicht stimmt, bei sonnigen das Gegenteil. Manchmal trifft die Vorhersage zu, manchmal nicht. Vielleicht sollte ich auf Wetterberichte verzichten. Vielleicht sollte ich immer draussen im Garten frühstücken, mich dem grad herrschenden Wetter ein Weilchen aussetzen, dann weiss ich Bescheid. Für den Moment jedenfalls. Das Wetter ist WICHTICH. Und was soll ich anziehn? Sonne hebt mich über Hundescheisse, in die blaue Himmelswelt, und weisse Wölkchen, eine Verliebtheit, ein Kuss. Und regendunkler Himmel macht mich schonmal melancholisch, bittersweet embrace. -
"den eisbären ging es prima / wetter war noch kein klima", singt Rainald Grebe, und ich werde jetzt noch "1968" hören. Scheiss aufs Wetter.

anderswie & sonstnochso

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Das Literaturarchiv Marbach archiviert dieses digitale Notizbuch als ausgewählte Online-Publikation. Ziel des Projekts im Verbund mit der Dt. Schillergesellschaft ist es, der Wissenschaft relevante Netzliteratur langfristig zur Verfügung zu stellen.

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Kommentare

manchmal denk ich doch,...
manchmal denk ich doch, ja ;-)
notiertes - 19. Sep, 13:04
Dein Text erinnert mich...
Dein Text erinnert mich an meine Kindheit- auch ich...
bonanzaMARGOT - 7. Aug, 17:57
bitte entschuldigen Sie...
bitte entschuldigen Sie meine späte Reaktion- gesundheitsbedingt...
notiertes - 7. Aug, 17:50
:-)
:-)
abendGLUECK - 25. Feb, 10:45
jo. sehr sauber ;-) danke...
jo. sehr sauber ;-) danke fürs lesen und liebe grüsse!
notiertes - 27. Feb, 10:35

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