sexy VeganWellenreiter
Vegan ist trendy. Sogar sexy. Ganz nebenbei isst man keine tierischen Produkte, was reichlich korrekt ist, angesichts der grauenerregenden Massentierhaltung: Kann man nicht essen, sollte man nicht unterstützen. Wenn der Fleischindustrie ein paar Fresser protestierend abwandern, eröffnen sich Geschäftemachern neue Profitmöglichkeiten. Vegane Nahrung kann man seit geraumer Zeit selbst beim Discounter kaufen- die (Konsum-)Gesellschaft assimiliert solcherlei 'Protesthaltungen' und saugt sie ins Zentrum ihres turbokapitalistischen Systems. Der Protest wird zur sozialen Mode und ist also kein Protest mehr, im Gegenteil: Die Hinzes und Kunzes hocken in schicken Vegan-Cafés und fühlen sich gut, weil trendy und ohne Tierzeugs. Wenn dann auch noch die Sonne scheint, sind sie möglicherweise zu geblendet, um noch die Ferkelchen zu sehen, die ein paar Kilometer weiter in irgendeiner Schweinemästanlage zwischen halbverwesten Artgenossen in Hochnot um ihr Leben quieken. Der zeitgeistge Mode-Trend Veganismus wird daran nichts ändern. Gut vorstellbar, dass einige der heute so sexy Veganer nach einer Weile „überzeugter“ Fleischfresserverachtung irgendwann doch nicht mehr dem lockenden Duft eines argentinischen Steak-Restaurants widerstehen können- und, bitte: schön blutig! Insofern geht mein Herz mit jenen, die ohne jeden Trend vegane Ernährung leben. Die taten das vorher schon und wurden meist blöde belächelt. Sie werden es nach der Vegan-Welle weiterhin tun: Und wieder blöde belächelt werden. Mittendrin werden ein paar von ihnen verschweigen, dass sie Veganer sind: Weil es ihnen einfach zu dämlich wäre, mit trendy sexy Leuten in einen Topf geworfen zu werden. Es ist alles andere als gleichgültig, warum und wieso man etwas tut: Nur aus einer überzeugten Haltung heraus 'hält' auch das Ver-Halten- so ähnlich jedenfalls. Und Leute mit fester Überzeugung bleiben ausserhalb jeder gerade angesagten Marschrichtung eben dieser Überzeugung treu und lassen sich dafür auch gerne als „verschrobene Weltverbesserer“ bezeichnen. Mit jenen gehen mein Herz und mein Verstand, denn ohne sie wäre die Menschheit schon lange Geschichte. Dummerweise lässt sich aus Utopisten und Weltverbesserern kein Trend machen- damit würde man das System dazu aufrufen, sich selbst zu negieren, aufrufen zum Umsturz seiner selbst. Das macht kein Mensch- an dieser Stelle verstehe ich das System sehr gut: Wer lässt sich freiwillig in die Fresse schlagen? Da muss schon eine feindliche Meute kommen und umstürzen. So eine Meute müsste auch der Massentierhaltung entgegenmarschieren, die Fäuste geballt und schlagbereit. Mit sexy trendy Vegantörtchen hat noch niemand einen Feind besiegt, damit füllt man die Taschen der veganwellenreitenden Businessleute und ist so richtig schön staatstragend und systemkonform- insofern „politisch korrekt“, jedenfalls aus der Perspektive der „Herrschenden“ betrachtet.
Aber hey- was soll's? Ist doch sexy... was will der Pöbel mehr und sonstnoch?
Aber hey- was soll's? Ist doch sexy... was will der Pöbel mehr und sonstnoch?
monehartman - 7. Aug, 17:48