Schweinegrippe [angenehm sterben]
“5 Kilo runter bis zum Sommer- und was ist Ihnen wichtig?”, fragt eine Frauenstimme, aus dem Fernseher in den Raum hinein: Werbung, Weight Watchers. Was mir wichtig ist? Gut, 5 Kilo sind wohl ziemlich genau das, was ich zuviel an Speck mit mir rumtrage- das ist mir im Moment nicht wichtig, das ist mir grade scheissegal. Wichtiger ist mir da schon, nicht unbedingt in der nächsten Zeit zu sterben: Ich leb so gern, im Augenblick. Schon gar nicht will ich von der Schweinegrippe hingerafft werden. Ich weiss nicht genau, wie ich sterben will. Vielleicht möchte ich meinen Todeszeitpunkt selbst bestimmen. Mir fällt die Geschichte von Daniel Kehlmann ein: “Rosalie geht sterben”, aus “Ruhm” (empfehle ich hiermit mal als äusserst lesenswert). - Wenn ich wüsste, dass ich bald sterbe, würde ich ganz bewusst Abschied nehmen wollen, würde ich meinen Abschied feiern wollen, eine Vorbeerdigung mit allen Menschen, die sich mir im Herzen tummeln, ein fröhliches Fest, und gut, vielleicht ein paar Tränen zwischendurch. Nach dem Fest würde ich mich an einen schönen, vertrauten Ort begeben, mein Schlafzimmer vielleicht, und dann würde ich mich auf sanfte Art selbst an den Tod übergeben. Vielleicht erstmal Morphium, dann euphorisiert und verträumt das Leben Revue passieren lassen, bitte nur die schönen Momente. Ist es zuviel verlangt, dass ich in den Armen von G. sterben möchte? Kann ich ihm das zumuten? Ist es schrecklich, einen sterbenden Menschen in den Armen zu halten? Ist es schön, ihn bis in den Tod zu begleiten? - Sei's drum: Denke, G. und ich müssen optimalerweise gemeinsam sterben. Ohne ihn will ich nicht sein, und ich will nicht, dass er ohne mich weiterlebt. Ehrlich, ich wünsche ihm nicht unbedingt, dass er ohne mich glücklich wird, ich will die Einzige sein. Bin ich nicht: Bin nicht die Erste. Vielleicht aber die Letzte.- Auf jeden Fall: Angenehm sterben. Vorsichtshalber Paspertintropfen gegen mögliches Erbrechen. Dann süss betäuben, ach, eine Opiumpfeife!, in G.s Augen schaun und Liebe strahlen sehn- unser gemeinsames Leben. Ein letzter Kuss, eine tiefe Umarmung. Dann Natriumpentobarbital, 15 mg, man schläft innerhalb von zwei bis fünf Minuten ein, fällt dann in ein Koma, schliesslich setzt die Atmung aus. Scheint mir ein angenehmer Weg des Sterbens zu sein. Jedenfalls besser, als an Schweinegrippe elend zu verrecken. Was für ein dämlicher Tod... Schweinegrippe!- was ist da aktuell genau Sache? Ich mach mich mal schlauer. Hier gibt's nähere Infos zum Thema:
Schweineinfluenza - Wikipedia
Schweinegrippe im www - Linkliste von tagesschau.de
von dort dann weiter...
Schweineinfluenza - Wikipedia
Schweinegrippe im www - Linkliste von tagesschau.de
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monehartman - 28. Apr, 19:42